Beim Kauf eines Autos sind sicherlich viele Faktoren ausschlaggebend. Abgesehen von der Marke, dem Model und dem Design ist für den Kunden auch die Ausstattung ein wichtiger Faktor. Er wünscht sich Komfort und vor allem Sicherheit.
All diesen Ansprüchen gerecht zu werden und dabei die Kosten nicht aus den Augen zu verlieren, stellt viele Systemlieferanten und OEMs vor eine große Herausforderung.
Neue Wege in der Hardwareerprobung
In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass Geometrien oder Abstände mit herkömmlichen Messmitteln nur schwer, ungenau oder auch gar nicht erfasst und dokumentiert werden können. Daher setzen wir bei EDAG in einigen Bereichen der Hardwareerprobung ein mobiles 3D-Scanverfahren ein und gehen damit seit einigen Monaten neue Wege, wenn es um die Fahrzeugsicherheit geht.
Gerade die Sicherheit von Kindern im Auto ist besonders wichtig. Deshalb haben wir die Handhabung unseres neuen mobilen Scanners bei Einbauuntersuchungen der EDAG-eigenen Prüfkörper und unsere Top-Pick-List-Kindersitze in der Kindersicherheit getestet und waren damit erfolgreich. EDAG verfügt über mehrere eigene Kindersicherheitsprüfkörper (i-Size, R3, R2, F3, F2X, etc.) und besitzt alle aktuellen Top-Pick-List-Kindersitze von EuroNCAP.
Auf Basis der erlangten Erkenntnisse aus unseren Tests wird der 3D-Scanner nun auch in zahlreichen weiteren Bereichen eingesetzt.
Wie funktioniert das 3D-Scanverfahren?
Mithilfe des handgeführten 3D-Scanners kann jeder beliebige Gegenstand in wenigen Minuten eingescannt und so digitalisiert werden. Diese Art der Objekterfassung bietet verschiedene Vorteile und auch neue Möglichkeiten im Vergleich zu Praxis-üblichen Messsystemen. So können beispielsweise Schnittansichten erstellt und Abstände oder Abmessungen an Stellen vorgenommen werden, welche in der Praxis mit herkömmlichen Messmitteln unerreichbar sind. Darüber hinaus können die eingescannten Objekte in bestehende CAD-Baugruppen implementiert werden. Auf diese Weise lassen sich diverse Untersuchungen digital vom Arbeitsplatz aus durchführen.
Wofür eignet sich der 3D-Scanner?
Die digitale Erfassung der eingescannten Objekte bietet verschiedene Vorteile und auch neue Möglichkeiten:
- Messung von Abständen an Stellen, welche in der Praxis mit herkömmlichen Messmitteln nicht erreicht werden können
- nachträgliche Erfassung von Maßen innerhalb des erstellten CAD Modells
- Erstellung von Schnittansichten
- Implementierung von eingescannten Objekten in CAD-Baugruppen (z. B. Integrierung eines eingescannten Kindersitzes in das CAD Modell des Fahrzeuginnenraums)
Der 3D-Scanner kann somit in unterschiedlichsten Bereichen der Fahrzeugsicherheit eingesetzt werden:
- Kindersicherheit: Einbauuntersuchungen von Prüfobjekten im Fahrzeuginnenraum
- Gesamtfahrzeugerprobung: Euro NCAP - Analyse einer MPDB Barriere
- Insassenschutz: Einscannen von Dummys im Fahrzeug – Sitzposition, Out-of-Position
- Unfallforschung: Einscannen der Fahrzeuge und des Unfallbereichs
Beispiel aus der Kindersicherheit – Prüfkörper „Gabarit“
Abhängig von Geometrie und Größe des zu scannenden Objektes kommen unterschiedliche Varianten des Scanners für den Nah- und Fernbereich zum Einsatz. Diese lassen sowohl eine Genauigkeit von bis zu 0,1 mm im Nahbereich, als auch das Scannen von großen Objekten oder ganzen Bereichen zu. Somit ist das 3D-Scanverfahren in den unterschiedlichsten Bereichen flexibel einsetzbar.
Wenn auch Sie einen Anwendungsbereich für den 3D-Scanner haben oder Sie noch mehr Informationen brauchen, dann steht Ihnen Ingo Jatzek, Teamleiter Fahrzeugsicherheit, als Ansprechpartner gerne zur Verfügung.