Das Fahrrad erlebt einen wahren Boom, doch Anbieter stehen von vielen Seiten unter Druck: Lieferungen aus Asien bleiben aus, die Ansprüche der Kunden wachsen, der Wettbewerb ist im Wesentlichen auch ein Wettlauf um mehr Innovationen in kürzerer Zeit. Größere Wertschöpfungstiefe lautet das Gebot der Stunde: von mehr Eigenentwicklungen bis hin zu neuen Fertigungskonzepten. Die Bike-Profis von EDAG können mit zusätzlichem Know-how einspringen und die Time-to-Market entscheidend verkürzen.
Die Bedeutung von Fahrrädern, eBikes und Pedelecs ist in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Treiber waren sowohl die Corona-Krise wie der Klimawandel. Die globale Pandemie sorgte dafür, dass mangels Reisemöglichkeiten der Urlaub zuhause wieder populärer wurde – und mit ihm neben Wander- auch der Radtouren. Daneben mieden viele den ÖPNV und wagten sich lieber an die frische Luft, als sich einem potenziellen Infektionsrisiko in überfüllten Bahnen und Bussen auszusetzen.
Im Trend liegt das Rad aber auch aus ökologischen Gründen, als fossilfreie Alternative zum Auto. Hohe Kosten für Benzin und Diesel, aber auch die steigenden Fahrzeugpreise und der Rückgang von Angeboten im Kleinwagensegment befördern den Trend vom Vier- zum Zweirad. Städte und Kommunen unterstützen die Entwicklung mit dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur. Sie bauen Radwegnetze aus, stellen Parkplätze für Lastenräder zur Verfügung und planen weitere Radschnellwege, richten Bike-Parkhäuser und Reparatur-Servicepunkte in Bahnhofsnähe ein und fördern das Bike-Sharing.
Boomender Markt
Die Zahlen sprechen für sich. Wurden 2019 noch Räder im Wert von rund vier Milliarden Euro verkauft, machte die Branche 2021 einen Umsatz von 6,56 Milliarden Euro – ein Wachstum von 60 Prozent in nur zwei Jahren. Wachsende Stückzahlen (insgesamt 4,7 Mio. Räder) und ein wachsender Anteil von eBikes und Pedelecs, die gegenüber „normalen“ Rädern im Durchschnitt höhere Preise erzielen (2,0 Mio. Stück), haben diesen Umsatzsprung befördert. Zwar wurde der Trend in diesem Jahr gebrochen, zum einen aufgrund von Lieferschwierigkeiten, zum anderen aufgrund der allgemeinen Kaufzurückhaltung infolge der enormen Erhöhung der Lebenshaltungskosten.
Doch nie war die Zeit für den Markteintritt oder die Gewinnung weiterer Marktanteile so günstig wie in diesen Tagen. Wollen Unternehmen diesen Trend nachhaltig festigen, müssen sie schneller, effizienter und technologisch fortschrittlicher arbeiten, um auf dem hart umkämpften Markt erfolgreich zu sein. Angesichts der Risiken durch mangelnde Verfügbarkeit von Kompletträdern oder einzelner Komponenten aufgrund fragiler Lieferketten aus Asien, gewinnt die eigene Entwicklung und Produktion wieder höheren Stellenwert.
EDAG Bike als Teil der EDAG Group, weltweit größter unabhängiger Engineering-Dienstleister der Mobilitätsindustrie, kann bei der Konzepterstellung wie bei der Entwicklung von Rahmen und weiteren Komponenten unterstützen. So lässt sich unter Einhaltung eines hohen Qualitäts- und Innovationsniveaus die Time-to-Market entscheidend verkürzen.
Worauf es ankommt
Eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale ist der Rahmen – er legt das Fundament für das Fahrgefühl und bestimmt damit wesentlich das Markenimage. Die Entwicklung stützt sich auf Faktoren wie Styling, die mechanische Auslegung, also Festigkeit, Steifigkeit und Haltbarkeit, zunächst in der Simulation. Dann die industrielle Produktion, also vom Schweißprozess bis zum Lagenlayout oder auch weiteren neuen Fertigungsmethoden, und schließlich die Absicherung der gesamten Entwicklung durch Validierungs- und Belastungstests der Hardware auf dem Prüfstand.
Bei EDAG Bike werden nach Bedarf alle Komponenten des Rades entwickelt und bis zur Marktreife gebracht.
Pedelecs und eBikes werden durch ein „zweites Herz“ bewegt – den elektrischen Antrieb. Batterie-System, Steuerelektronik und der Elektromotor gehören untrennbar zusammen. Sei es die Entwicklung eines neuen Elektro-Antriebs, des Batterie-Systems, vom Gehäuse über die Zellen, inklusive Zellhalterungen und -anordnung über das Batterie-Management-System (BMS) bis hin zur Ladebuchse.
Darüber hinaus fallen bei den elektrisch betriebenen Rädern viele Daten an, die neben Streckenverlauf und -auswertung interessante Einblicke geben oder auch für Steuerung und Verbrauchsoptimierung genutzt werden können. Ein relevanter Anteil der Nutzerinnen und Nutzer erwartet leicht bedienbare Apps, die ihnen Zugang zu diesem Datenschatz verschaffen und das Radfahren sicherer, erlebnisreicher und unterhaltsamer machen. Es geht also nicht nur um Datenanalyse und -auswertung, sondern um ein ansprechendes User-Interface.
Benötigt werden darüber hinaus weitere klassische Hardware-Komponenten wie Bremsen, Dämpfer oder Lenker.
Von Bikern – für Biker
Herstellern von Fahrrädern, Pedelecs und eBikes stellen sich also eine Fülle von Herausforderungen. Nicht selten reichen die verfügbaren Ressourcen nicht aus, um alle anstehenden Aufgaben zeitnah zu erledigen. In diesem Fall kann ein externer Dienstleister wie EDAG Bike einspringen und dazu beitragen, die Entwicklung zu beschleunigen und im Wettbewerb mit einer kurzen Time-to-Market zu bestehen.
Die EDAG Group ist ein etablierter Partner der Mobilitäts-Industrie, zunächst für den Automobilbereich, seit 2011 auch fokussiert für Motorräder und zuletzt auch für die Fahrrad-Entwicklung. Aufgrund steigender Anfragen hatten engagierte Biker die Gründung einer solchen Abteilung vorangetrieben, unter dem Motto „Von Bikern – für Biker“. Dabei können die Fahrradexperten neben ihrem persönlichen Know-how auf das gesamte Tool- und Methoden-Portfolio der EDAG Group mit mehr als 8.000 Fachleuten zurückgreifen und damit echte 360-Grad-Rundumservices anbieten.
Selbst entwickelte Simulationsmodelle und -methoden gehören ebenso zum Testportfolio von EDAG Bike wie die eigenen Prüfstände zur physischen Validierung.
Ob es um den Rahmen oder Federelemente, Cockpit oder Anbauteile geht, bietet EDAG entsprechende Entwicklerkapazitäten mit tiefgreifendem Know-how und umfangreicher technischer Ausstattung. So kann EDAG auf eigene Bremsprüfstände zurückgreifen; Federelemente für leistungsstarke Dämpfer werden bei EDAG im eigenen Federlabor vermessen und abgestimmt. Auch die Entwicklung des gesamten Antriebs, inklusive Batterie-System und Elektronik, kann EDAG auf Wunsch übernehmen.
Eine weitere Domäne ist die App-Erstellung, die sowohl die Entwicklung eines intuitiven User-Interfaces als auch die Software-Programmierung umfasst. EDAG Bike deckt als Dienstleister letztlich die gesamte Palette der Bike-Entwicklung ab, vom Konzeptdesign über Rahmen-, Komponenten- und Antriebsstrang-Entwicklung bis zur Fertigung und Abnahme von Prototypen, sowohl für die einzelnen Elemente wie für das komplette Rad.
Um diese zu optimieren und eine hohe Qualität sicherzustellen, die den täglichen Belastungen gewachsen ist, bietet EDAG Bike ein umfangreiches Test- und Prüfprogramm an, das von Simulationsmodellen im digitalen Entwicklungsprozess über die Validierung von Prototypen bis zur finalen Absicherung der Marktreife auf eigenen, den Komponenten angepassten Prüfständen reicht. Zu nennen sind hier:
- Testing der Bremssysteme;
- Suspension Testing;
- Validierungs- und Belastungstests auf speziellen Prüfständen;
- Steifigkeits- und Festigkeitstests der Komponenten und Rahmen;
- Umweltsimulationstests (Korrosion, Sonne, Klima);
- Vibrationstests;
- Fahrtests;
- Akku-Absicherung;
- Powertrain Testing;
- Absicherung am Prüfstand;
- Realitätsnahe Absicherung im Fahrversuch.
Mit der Auslagerung von Entwicklungsprozessen können interne Mitarbeiter entlastet und für andere Aufgaben eingesetzt werden. Die gesamtheitliche Entwicklung „aus einer Hand“ ermöglicht reibungslose, aufeinander abgestimmte Prozesse, die Entwicklungszeit und damit auch Entwicklungskosten sparen. Die umfangreichen Tests helfen, teure Fehler im Vorfeld der Produktion zu vermeiden. Und nicht zuletzt bringen die Experten von EDAG Bike zusätzliches Know-how und kreative Ideen ein.
Mit der Entwicklung allein ist es aber nicht getan – die Komponenten müssen schließlich noch gefertigt werden. Auch beim Aufbau einer Fertigung, der Optimierung von Produktionsprozessen auf schnellen Durchsatz und hohe Effizienz sowie der Sicherung der Produktionsqualität hat EDAG umfassende Expertise. Dabei kommt es nicht darauf an, wo die Produktionsstätte steht, ob in Deutschland, Europa oder Fernost – EDAG hat überall entsprechende Spezialisten.
Sprechen Sie uns an!
Haben Sie Fragen zu den Services und Kompetenzen, oder interessieren Sie sich für individuelle Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, dann sprechen Sie uns an. Niko Lehtonen, Team Leader Development/Simulation im Bereich Motorcycle/ Bicycle, steht Ihnen bei Anfragen Rede und Antwort.
Weitere umfangreiche Details, wie EDAG Bike Ihre Entwicklung unterstützen kann, liefert das Whitepaper „Ganzheitliche Fahrrad-Entwicklung bei EDAG Bike: Idee, Entwicklung, Prototypen & Testing“. Darin enthalten ist auch ein anschaulicher Use Case, wie ein Prototypen-Rahmen im Kundenauftrag entsteht. Einen komprimierten Überblick über das Leistungsspektrum von EDAG Bike gibt zudem das „EDAG Bike Factsheet“, das Sie ebenfalls hier herunterladen können.