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    tech insights

    Nachhaltige Produktion – ein lohnender Business Case

    Für manche ist „Nachhaltigkeit“ nur ein Modewort – und teils sogar negativ belegt. Dabei steht dahinter ein Konzept, das auf verschiedenen Wegen eine immer stärkere Wirkung entfaltet. Denn die Politik und der Gesetzgeber sorgen dafür, dass der Druck auf Unternehmen und ihre Geldgeber wächst, sich des Themas anzunehmen. Auf der anderen Seite sorgen steigende Energie- und Rohstoffpreise dafür, dass sich die Kernprinzipien einer nachhaltigen Produktion nicht nur in einem Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch in klingender Münze auszahlen.

    Ab dem Jahr 2025 unterliegen börsennotierte Unternehmen, die mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen und entweder mehr als 50 Mio. Euro Umsatz machen oder eine Bilanzsumme von mehr als 25 Mio. Euro ausweisen, der Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß der europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Ab 2026 sind dann auch nicht börsennotierte Unternehmen betroffen, die zwei der drei genannten Kriterien erfüllen. 2027 fallen dann alle börsennotierten KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) unter diese Pflicht. 

    Verbindliche Struktur und der Umfang von Nachhaltigkeitsberichten sind in den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) definiert. Die Berichte, die von einem Wirtschaftsprüfer testiert werden müssen, führen einerseits Umwelt- und Sozialauswirkungen eines Unternehmens auf, andererseits auch die Umwelt- und Sozialrisiken. 

    Insofern müssen sich in den kommenden Monaten und Jahren viele Unternehmen erstmals mit Fragen befassen wie dem aktuellen und künftigen Energieverbrauch, dem eigenen Ausstoß von CO2 und anderen Treibhausgasen sowie dem CO2-Fußabdruck der von Vorlieferanten bezogenen Materialien, Rohstoffe und Bauteile. Dazu bedarf es in der Regel einer umfangreicheren Datenlage als bisher. Die lässt sich nicht von heute auf morgen schaffen. 

    Und mit der Berichterstattung allein ist es ja nicht getan. Kaufentscheidungen, gerade der jüngeren Generationen, werden verstärkt nach ökologischen Maßstäben getroffen. Kunden erwarten also sichtbare Fortschritte, gleiches gilt für Geldgeber wie Banken und Investoren. Denn nachhaltig wirtschaftende Unternehmen haben sich als widerstandsfähiger gegen Krisen erwiesen. Wer sich der Nachhaltigkeit dagegen verschließt, gilt als höheres Ausfallrisiko und muss deshalb mit schlechteren Finanzierungskonditionen rechnen. 

    Indirekte Verpflichtung droht 

    Und auch wer nicht vom Gesetzgeber zu einer Berichterstattung verpflichtet wurde, kommt um das Thema nicht unbedingt herum. Zulieferer der großen Autohersteller beispielsweise werden im Rahmen von deren Berichterstattungspflichten ebenfalls Daten zum CO2-Ausstoß liefern müssen – um so zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks für Pkw & Co. beizutragen. 

    So hat z.B. BMW angekündigt, in der Lieferkette den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 20 Prozent im Vergleich zu 2019 zu reduzieren. VW beziffert den Beitrag der Lieferkette auf dem Weg zur vollständigen Dekarbonisierung 2050 auf rund 30 Prozent; als Zwischenziel sollen sich bis 2040 90 Prozent der Zulieferer nachweislich den Pariser Klimazielen verpflichten. Und Mercedes bezeichnet sogar das Ziel, bis 2039 bilanziell klimaneutrale Fahrzeuge herzustellen, auf seiner Website als „Schlüsselkriterium für die Lieferantenauswahl“ – eine klare Ansage an die gesamte Lieferkette. 

    Was ist eine „nachhaltige Produktion“? 

    Nachhaltigkeit bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Das ist die elementare Definition, die auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung („Rio-Konferenz“) 1992 festgehalten wurde. Verbunden ist der Begriff mit einem Drei-Säulen-Modell: Unternehmen soll Nachhaltigkeit sowohl bei der Ökologie, der Ökonomie und im Bereich Soziales anstreben. 

    Bei EDAG hat man diese Forderungen für die nachhaltige Transformation von Produktionsumgebungen in sieben Handlungsfelder übersetzt: 

    • Zukunftssicheres Unternehmertum: Sustainable Engineering führt zu Optimierung der Geschäftsmodelle, mit Digitalem Zwilling (CO2e) als Enabler 
    • Kreislauffähige Produkte: Integration des zirkulären Wirtschaftsgedankens in alle Produkt- und Produktionsentwicklungsprozesse 
    • Klimaneutrale Produkte: Ecodesign in der Produktentwicklung, abgesichert durch QLCA 
    • Gesunde Fabrik: Leise, helle, saubere, sichere und gesunde Arbeitsplätze 
    • Nachhaltige Supply Chain: Reduktion der Ressourcennutzung und Emissionen in der Lieferkette 
    • Optimierung der Energieeffizienz: Entwicklung von Maßnahmen, Umsetzung und Reporting: 
      • Energieanalysen
      • Energieaudits und 
      • Energiemanagement
    • Durchgängige Dekarbonisierung: Beratung und Projektmanagement von der Maßnahmenentwicklung bis zur erfolgreichen Umsetzung 

    Schritt für Schritt zu mehr Nachhaltigkeit 

    Bei EDAG hat man umfangreiche Erfahrungen mit Nachhaltigkeitsprojekten, und ein breites Dienstleistungsportfolio, das dem facettenreichen Thema gerecht wird. Weil viele Faktoren miteinander zusammenhängen, ist die größte Hürde, die richtige Entscheidung zu treffen: Welches Verfahren, welche Materialien, welche Technologien sind wirklich auf Dauer klimafreundlich? Und rechnen sie sich überhaupt? Eine genaue Bestandsaufnahme und eine Analyse zum Start sind daher unerlässlich. textbild-1-blogartikel-nachhaltige-produktion-de

    Nachhaltigkeit als Business Case 

    Die Experten der EDAG Production Solutions können auf langjährige Erfahrungen und zahlreiche Projekte rund um den Treiber Nachhaltigkeit zurückblicken. Dabei erwies es sich oft als eine besondere Herausforderung, den Erwartungen der Endkunden gerecht zu werden, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten und zugleich eine kosteneffiziente Produktion respektive ein preislich wettbewerbsfähiges Produkt zu ermöglichen. 

    Auch wenn manch einer glaubt, Nachhaltigkeit sei untrennbar mit höheren Kosten bzw. unwirtschaftlichen Prozessen verbunden – das Gegenteil ist richtig. Gerade die in den vergangenen Jahren gestiegenen Preise für Rohstoffe und die hohen Energiekosten tragen dazu bei, dass sich Nachhaltigkeitsprojekte als rentable Business Cases erweisen. 

    Der Vergleich verschiedener Fügeverfahren belegt eindrucksvoll, wie sich Ökologie und Ökonomie miteinander verbinden lassen. Die Produktionsspezialisten verglichen den CO2-Fußabruck einer Anlage, in der eine Heckklappe mittels Punktschweißen produziert wird, mit dem einer Anlage, bei der der Herstellungsprozess auf Clinchen (Durchsetzfügen) beruht. Mit letzterem liegt der CO2-Ausstoß nach sechs Jahren Betrieb um 86 Prozent niedriger als beim Schweißen. 

    Doch wie sieht es auf wirtschaftlicher Seite aus? Dazu mussten zunächst einige Prämissen getroffen werden. Dazu zählten die Kostenfaktoren CO2-Abgabe, die mit 55 €/t kalkuliert wurde, und die Energiekosten, angesetzt mit 18 ct/kWh. Tatsächlich muss für eine Clinch-Anlage mit höheren Investitionskosten gerechnet werden. Rund 1,2 Mio. Euro sollen laut EDAG zusätzlich anfallen. Der geringere CO2-Ausstoß und der reduzierte Energieverbrauch bieten jedoch Kostenvorteile im laufenden Betrieb. So amortisiert sich die Clinch-Anlage nach 2,7 Jahren und spart fortan eben nicht nur klimaschädliches Gas sondern auch bares Geld. textbild-2-blogartikel-nachhaltige-produktion-de

    Mit Tools wie dem Quick Life Cycle Assessment (QLCA), oder dem Kalkulator für Batteriezellen haben die EDAG-Experten eigenentwickelte Tools vorzuweisen, die schon in der Produktentwicklung zu einem besseren CO2-Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus beitragen. 

    Fazit 

    Nachhaltigkeit in der Produktion hat viele Facetten – und bietet dementsprechend viele Chancen zu mehr Effizienz und mehr Klimafreundlichkeit. Oft genug ergeben sich ökonomische Vorteile, weil hohe Energiepreise und die steigenden Kosten für Rohstoffe Nachhaltigkeitsprojekte, bei denen ein effizienterer Einsatz dieser Kostenfaktoren forciert wird, die Schwelle zur Wirtschaftlichkeit abgesenkt haben. 

    Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr Unternehmen vom Treiber Nachhaltigkeit mit dessen drei Säulen – ökonomisch, ökologisch, sozial – profitieren könnte, sprechen Sie mit unseren Spezialisten Matthias Medler, Vice President Planning Smart Factory, oder Daniel Aha, Vice President Engineering Smart Factory bei EDAG Production Solutions. Oder laden Sie sich hier unser Whitepaper „Die nachhaltige Produktion ist machbar – jetzt!“ herunter, das Ihnen darlegt, wie die einzelnen Schritte aussehen können, um die Transformation zu einer nachhaltigeren Produktion voranzutreiben. Whitepaper Nachhaltige Produktion

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