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    tech insights

    Park-Assistenten effizienter entwickeln dank automatisierter Testverfahren

    Ein Park-Assistent wird vor allem dann benötigt, wenn es eng und unübersichtlich wird. Damit der Helfer dann nicht einfach den Dienst einstellt oder dutzendfach hin- und herrangiert, müssen die Systeme in aufwändigen Testreihen validiert und optimiert werden. Das kostet Zeit und Geld. Doch nun kommt von EDAG eine Alternative: das Automated Testcenter for Parking Systems. Mit automatisierten Tests und exakt dokumentierten Szenarien trägt es nicht nur zur Beschleunigung und Effizienz der Entwicklung bei, sondern auch zu einer höheren Qualität des Park-Assistenten.

    Es wird wohl noch rund 20 Jahre dauern, bis sich Fahrzeuge vollautomatisiert – ohne Eingriffe eines Fahrers – über unsere Straßen bewegen können. Autonomes Fahren gemäß Level 4 braucht noch einige Entwicklungsschritte bei Hardware, Software und KI-Methoden, um massentauglich zu werden. 

    Auch wenn der Weg noch lang ist, sind bereits erste Erfolge dieser schrittweisen Entwicklung sicht- und nutzbar. So gibt es immer mehr Assistenten (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) in den Fahrzeugen, die Sicherheits- und Komfortfunktionen bieten. Sie können die Spur halten, Kollisionen vermeiden oder den Wagen ohne Zutun von Fahrerin oder Fahrer in eine Parkbucht steuern. Solche unterstützende Funktionen auf SAE-Level 1 und 2 sind bereits in breiten Käuferschichten etabliert, so der Digital Auto Report 2023 von PwC. Demnach stuften 50 Prozent der Befragten Stau- und Park-Assistenten als wichtige On-Demand-Funktionen ein – und die Zustimmungswerte wachsen schnell. Sie bieten daher eine willkommene Gelegenheit, sich vom Wettbewerbsumfeld zu differenzieren – allerdings nur, wenn diese zuverlässig ihren Dienst verrichten und keine unverhältnismäßigen Aufschläge beim Autokauf entstehen. 

    Umso wichtiger ist es, sowohl bei Kosten und Qualität wie auch bei Time-to-Market eine führende Position einzunehmen. Zudem ist die Frage der Sicherheit von hoher Bedeutung – an ihr hängt nicht zuletzt auch die Akzeptanz von Fahrzeugfunktionen der höheren Autonomie-Level. 

    Aufwändige Entwicklungsprozesse 

    Die Anforderungen für einen solchen Parkassistenten sind dementsprechend hoch. Insbesondere die Erkennung von Hindernissen ist enorm herausfordernd, ebenso die Frage, wie überhaupt die Parkfläche eingegrenzt wird. Wände in Parkhäusern, Pflanztröge, Werbetafeln und andere Elemente der Straßenmöblierung sind da noch die einfachste Übung. Schwieriger wird es beispielsweise bei Bordsteinen, mit unterschiedlichen Höhen, Farben und Formen. Und nicht zuletzt bei allem, was sich bewegt oder bewegen lässt. 

    Das macht die Entwicklung eines hochwertigen Park-Assistenten zeitaufwändig und kostenträchtig. Teil des Prozesses sind aufwändige Versuchsreihen, bei denen verschiedene Szenarien durchgetestet werden. Zunächst müssen die Schauplätze des Einparkversuchs definiert und aufgebaut werden. Die gemessenen Ergebnisse dienen als Grundlage für die nächste Optimierungsschleife. Sind Steuerungssoftware und Datenverarbeitungsalgorithmen überarbeitet, wird die Leistungsfähigkeit des Parkassistenten erneut validiert. 

    Oder die Entwickler kommen zum Schluss, dass die gelieferten Daten nicht ausreichend sind, und fordern neue Tests, um zusätzliche Messdaten zu erheben. Dazu müssen die ursprünglichen Szenarien möglichst exakt reproduziert werden, auf Basis einer genauen Dokumentation. Diese Optimierungsschleifen werden so lange wiederholt, bis akzeptable Ergebnisse erzielt werden. 

    Je mehr Schleifen gezogen werden, und je mehr unterschiedliche Szenarien den Tests zugrunde liegen, umso höher wird am Ende die Qualität des Parkassistenten sein. Damit steigen die Entwicklungskosten jedoch auch schnell an. Gerade die Suche oder der Aufbau geeigneter Szenarien ist zeitaufwändig, ebenso die Dokumentation, insbesondere bei komplexen Situationen. 

    Automatisierte Tests als Alternative 

    Einen Ausweg bietet ein automatisiertes Testcenter für Parksysteme (Automated Testcenter for Parking Systems, ATPS) von EDAG. Das erste Testcenter dieser Art entsteht in Süddeutschland. Dafür läuft seit Juni 2023 die Konzeptionsphase, der sich in den kommenden Monaten die Test- und Pilotphase anschließt. Bereits im ersten Schritt soll das ATPS mehr als 90 Prozent der bekannten Testszenarien abbilden können. Für die nahe Zukunft sind weitere Standorte weltweit geplant. 

    Die automatisierten Testcenter sind modular konzipiert und können so in verschiedenen Stufen der Automatisierung eingerichtet werden. Auf mittlere Sicht sollen zusätzliche Optionen für komplizierte Fahrsituationen hinzugefügt werden, wie etwa Gefälleflächen oder außergewöhnliche Oberflächen. Darüber hinaus eignen sich die Testcenter nicht nur für Parkversuche, sondern sind universell nutzbar, beispielsweise auch für Vorentwicklungs- oder Freigabeempfehlungen. 

    Ein erster Vorteil des ATPS ist die Unterstützung bei der Dokumentation. Mittels LIDAR-Sensoren werden alle Aspekte des Testverlaufs kontinuierlich automatisiert exakt erfasst, so dass beispielsweise Art und Position benachbarter Fahrzeuge, die verwendeten weiteren Hindernisse, Bordstein und vieles mehr jederzeit nachvollzogen werden können. Sowohl das Wiederholen von Tests als auch das Variieren von Szenarien wird dadurch wesentlich vereinfacht. 

    In einem nächsten Ausbauschritt wird das Testcenter weiter automatisiert. Dann lassen sich Szenarien quasi „auf Knopfdruck“ aufbauen. Dazu werden die benötigten Elemente, wie Fußgängerdummies, Fahrzeugattrappen, Bordsteine, Pflanzkübel und was sonst benötigt wird, auf fahrbaren Plattformen montiert. Vom Control Center aus können diese dann mit einer Genauigkeit von 2 bis 5 cm positioniert werden. Sofern das Testfahrzeug die technischen Voraussetzungen mitbringt, kann auch dieses ferngesteuert platziert werden. textbild-1-parking-center

    Nicht zuletzt kann im ATPS gezielt die Leistungsfähigkeit der automatischen Einparkhilfe überprüft werden. Über die automatisierte Positionierung lassen sich mit wenig Aufwand die Szenarien variieren, wie etwa Zielabstände zum Fahrzeug oder die Bordsteinhöhe, ebenso Wetter- und Lichtverhältnisse. Dies vereinfacht die Suche nach limitierenden Faktoren und Grenzbereichen der Funktionsfähigkeit. 

    Messbare Erfolge 

    Auf Basis einer umfangreichen Analyse aller bekannten Testfälle hat EDAG die Einsparmöglichkeiten seines Automated Testcenter for Parking Systems abgeschätzt. Durch die automatische Positionierung von Begrenzungen und Hindernissen ergibt sich demnach ein Einsparpotenzial von bis zu 50 Prozent, für fernsteuerbare Fahrzeuge sogar von 75 Prozent.  

    Arbeiten Sie auch an einem Park-Assistenten, als Neuentwicklung oder in einer kontinuierlichen Anpassung und Optimierung? Wenn Sie Fragen zum EDAG-Testcenter haben, wenden Sie sich an unseren Experten David Münzing, Portfolio Manager im Bereich Advanced Driver Assistance System (ADAS). Weitere Details zu den Mehrwerten und den erzielbaren Effizienzschritten finden Sie zudem in unserem Whitepaper „Automatisierung beschleunigt Entwicklung von Park-Assistenten“, das Sie gleich hier herunterladen können. Whitepaper Testcenter Parking

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