Durch die Digitalisierung werden Fertigungstechnologien und Produkte immer komplexer. Gleichzeitig müssen die notwendigen Produktionsprozesse schneller, flexibler und vor allem kostengünstiger werden, um Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen. Bereits in der Entstehungsphase bzw. der Konzeptphase einer Produktionsanlage gilt es daher herausfinden, ob Ihre zukünftige Anlage wie geplant funktionieren wird und ob sich Ihr Produkt fehlerfrei produzieren lässt. Genau das ist unsere Aufgabe im unserem EDAG Technikum: Praktische Versuche rund um Prozessabsicherung, Verfahrenstechnik und Robotertechnik, um Ihre Prozesse mit der Gewissheit zu unterfüttern, dass sie auch in der Realität technisch umsetzbar sind und funktionieren. Als Technikum bezeichnet man generell einen Versuchsstand, in dem einzelne Apparate, Maschinen oder gesamte Systeme unter Betriebsbedingungen im Labor getestet werden. Die dabei ermittelten Verfahrensparameter dienen als Grundlage für spätere Prozesse und Anlagen. Sie fließen in die Berechnungen für die Auslegung der realen Fabrikation ein.
Den Grundstein legte die Fügetechnologie zur Absicherung, Optimierung und Qualitätssicherung im Karosseriebau
Die Automobilindustrie muss sich seit langem intensiv mit der Reduzierung der CO2-Emissionen und der dafür notwendigen Gewichtsreduktion von Fahrzeugen befassen. Gleichzeitig soll dabei die Produktion und der Ramp-Up so effizient wie möglich sein.
Je nach Größe besteht ein Fahrzeug aus 5.000 – 10.000 Fügeverbindungen. Der Bau leichterer Fahrzeuge unter Verwendung innovativer Materialien und Prozesse steht dabei immer mehr im Fokus der OEMs. Die moderne Leichtbauweise muss natürlich auch den Bauteil- und Qualitätsanforderungen der Automobilindustrie unter Berücksichtigung aller relevanten Normen entsprechen. Gerade bei der Einführung neuer Materialkombinationen, heißt neuen Blechpaarungen, ist es daher wichtig, die Materialparameter für die spätere Produktion zu erarbeiten und zu validieren.
Ursprüngliches Ziel des Technikums, das als Fügelabor für die Automobilindustrie konzipiert wurde, war die Verfahrens- bzw. Prozessabsicherung und Optimierung von Fügetechnologien. Unter zu Hilfenahme der verschiedensten Werkzeuge, wie u.a. Füge-, Schweiß- und Stanznietzangen, aber auch Nasstrenn-, Schleif- und Poliermaschinen oder auch dem Einsatz von Robotern, folgen unsere Versuchsdurchführungen dabei immer einem festen Workflow: Versuchsvorbereitung, Versuchsvorrichtung, Analyse. Am Ende erhält der Kunde eine ausführliche Dokumentation – einen Versuchsbericht - mit der Erfassung aller relevanten Messdaten, d.h. in dem die Prozessparameter der einzelnen Testphasen enthalten sind:
- Probenvorbereitung
- Fügeprozess
- Trennen
- Einbetten
- Schleifen/Polieren
- Ätzen
- Mikroskopieren
- Auswerten
Ziel ist es immer, die verschiedenen Parameter zu testen, um am Ende das perfekte Füge-Ergebnis zu bekommen, damit unser Kunde seinen Produktions-Ramp-Up schnell und fehlerfrei vollziehen kann.
Wir sichern die Theorie durch die Praxis ab. Selbstverständlich nicht nur für die Automobilindustrie, sondern ebenso auch Fragestellungen im Sondermaschinenbau, im allgemeinen Anlagenbau und in der Verfahrenstechnik sowie besonders für diverse Roboterapplikationen z.B. in der Medizintechnik.
Gerade in der frühen Phase der Fertigungsplanung, d.h. in der Konzeptphase ist die Absicherung von Prozessen und Technologien essentiell, um moderne Produktionsanlagen richtig zu planen und umzusetzen. Bereits hier gilt es, konkrete Prozesse für die optimale Vorgehensweise zu definieren. Die Konzeptphase ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil des EDAG 5 Phase Modells für die Smart Factory. Auch dafür führen wir neben simulativen und rechnerischen Absicherungen Versuche in Hardware durch.
Das EDAG Production Solutions Technikum besteht aus einem Team von Experten für Füge- und Rollfalzversuche, aber auch erfahrenen Roboterprogrammierern das sich mit der Verfahrensabsicherung von Fügetechnologien, Materialabsicherungsprozessen, Prozessoptimierung und Qualitätssicherung befasst.
Das hießt, wir sind nicht nur Theoretiker und Konstrukteure, sondern besitzen in unserem Labor auch die notwendige Hardware, um Tests unter Industriebedingungen, wie- Projekte mit individuellen Versuchsaufbauten
- Mock-ups (Vorführmodelle zur Demonstration von Funktionen)
- Tests unter Laborbedingungen im industriellen Umfeld, auch unter Zuhilfenahme von Robotern
- Absicherung von neuen Roboterapplikationen
durchführen zu können. Für Testaufbauten nutzen wir neben dem Equipment, das wir für unsere Versuche im Bereich Fügeverfahren benötigen, wie z.B. Hohlstanznietzange Fa. Tucker mit automatischer Nietzuführung, auch Robotertechnologien von unterschiedlichen Herstellern für die Prozessabsicherung. So stehen uns in unserem Kleinrobotiklabor Roboter mit einer Tragkraft von 6-14 Kilo, aber Industrieroboter, wie den Roboter KRC 240 oder KRC 360 für schwere Traglasten bis 360 kg zur Verfügung. Generell ist das EDAG Technikum durch eine flexible Metall-Plattform, auch jederzeit in der Lage, schnell individuelle Versuchsaufbauten, wie z.B. Tests mit anderer vom Kunden bereitgestellter Hardware durchzuführen.
Wenn es um die Implementierung neuer Fertigungsanlagen oder ein neues Fertigungsverfahrens geht, mit dem Sie Prozesse optimieren oder automatisieren möchten, ist die Absicherung des Konstruktionskonzepts für Ihre spätere Fertigungseinrichtung ein Garant für die Machbarkeit und verhindert Fehlplanungen. Wir beraten unsere Kunden vollkommen unabhängig und können so nicht nur die beste am Markt verfügbare Technologie für ihren Anwendungsfall empfehlen, sondern diese Konstruktion bereits im Laborumfeld auf Machbarkeit und Belastbarkeit testen und ggf. optimieren.
Wir nutzen aber nicht nur industriell erprobte Kaufteile für die Konstruktion, sondern gehen häufig neue Wege, d.h. dass wir gerade im Sondermaschinenbau auf eigne Konstruktionen setzen, die wir dann unter abgegrenzten Bedingungen auf Wiederholgenauigkeit und Prozesssicherheit auf Basis unseres eigenentwickelten Betriebsmittelstandards Uniserienstandard® testen. Bei der Technologie Entwicklung beschäftigen wir uns also nicht nur mit „State oft he Art“ Themen, sondern denken gerne auch mal „quer“ und suchen nach neuen Lösungen, die es so noch nicht am Markt gibt.
Die EDAG Group ist ein internationales Team aus Spezialisten. So haben immer die Möglichkeit, Kompetenzen aus anderen Bereichen zu Rate zu ziehen. Während wir uns im Technikum in der Vorphase um Absicherung von Konzepten für Fügetechnologien, aber auch um Versuchsaufbauten für allgemeine technologische Entwicklungen kümmern, beschäftigen sich unsere Kollegen im ATC (ACCREDITED TEST CENTER) mit Qualitätssicherungsmaßnahmen im Bereich Serie. Sie nutzen weitere Prüflabore wie Klimakammern, um für definierte Umwelteinflüsse Versuche zu machen, Beleuchtungen zu testen, Zerreißproben durchzuführen, etc. Sie sind ein akkreditiertes Versuchslabor das unter verschiedenste Rahmenbedingungen, wie Bestrahlung, Klimasimulationen wie auch Ausgasungstest für Reinraumanwendungen umsetzt.
Im Gegensatz zu unseren Versuchen, wo die Parameter für die Produktion ermittelt werden, geht man hier auf die Parameter des Produkts ein.
Apropos Produkt: Selbstverständlich können wir auch für neue Antriebe, d.h. die Elektromobilität Überprüfungen im Bereich Elektrik/Elektronik anbieten. Hierfür holen wir uns Verstärkung bei den Kollegen aus dem E-Labor.
Aus den Erfahrungen und dem Equipment unser verschiedenen Labore können wir für Ihr Projekt die optimale Lösung finden.
Ganz gleich, welche Versuche Sie für Ihre Produktion oder Ihr Produkt im Kopf habe, wir können Ihnen im EDAG Technikum die unterschiedlichsten Versuchsaufbauten bieten. Joachim Raff, Leitender Berater Technologiebespricht gerne alle Ideen und die Möglichkeiten der Umsetzung persönlich mit Ihnen.