Die Automärkte schwächeln weltweit – außer in China. Hier wie dort gibt es praktisch nur ein Wachstumssegment: Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb. Diesen Umbruch versuchen viele Anbieter aus Asien und den USA zu nutzen, um in Deutschland und der EU Fuß zu fassen. Ob ihr Marktzutritt von Erfolg gekrönt wird, entscheidet sich anhand vieler Faktoren. Ein erfahrener Partner vor Ort kann die Startchancen deutlich verbessern.
Europäische und insbesondere deutsche Autokäufer legen bei ihren Fahrzeugen unter anderem Wert auf Qualitäts- und Sicherheitsmerkmale. Das gilt in gewissem Maß auch im Niedrigpreis-Segment. Auch ein günstiges Modell findet keinen Zuspruch, wenn nicht bestimmte Standards eingehalten werden. Das muss Brilliance 2007 schmerzlich erfahren. Der chinesische Hersteller brachte eine Mittelklasselimousine nach Deutschland, die sich jedoch schnell als kaum verkäuflich erwies. Denn sie war im vielbeachteten ADAC-Crashtest durchgefallen. Ein anderes Entscheidungskriterium ist eine gefällige Anmutung. Daran scheiterte vor Jahren der Versuch von Chevrolet, amerikanische Muscle-Cars nach Europa zu bringen.
Chancen und Risiken
Solche Fehler passieren Anbietern aus Asien oder Amerika heute kaum noch – offensichtlich hat man aus teuren Fehlern gelernt, die auch zu einer Phase der Zurückhaltung führten. Nun drängen jedoch viele neue Anbieter nach Europa, teils langjährige etablierte OEMs, teils junge Unternehmen und echte Startups. Ihnen bieten sich derzeit so gute Chancen wie selten.
Die Digitalisierung der Fahrzeuge und die Elektrifizierung des Antriebs sorgen gemeinsam für einen enormen Umbruch des europäischen Fahrzeugmarktes. Jahrzehntelang aufgebaute Kompetenzen in Verbrenner-Technik und Blechbearbeitung verlieren an Bedeutung, das öffnet Türen für neue Anbieter, die einen Vorsprung bei elektrischen Antrieben und softwarebasierten Bedienoberflächen vorweisen können. Doch auch für sie ist der Eintritt auf europäische Märkte keineswegs ein Selbstläufer. Denn es gibt nach wie vor viele Faktoren, die zu beachten sind – und schlimmstenfalls zum Scheitern der Expansion nach Europa führen können.
Zum einen gilt es, die regulatorischen Marktzugangsvoraussetzungen zu erfüllen, wie Sicherheitsanforderungen und Emissionsgrenzen, oder die nötigen Anmelde- und Zulassungsprozesse zu durchlaufen. Für ausländische Anbieter stellt sich dabei nicht selten die Frage, wie europäische Gesetze und Richtlinien sowie die zahlreichen nationalen Vorschriften zu interpretieren sind. Die weitaus schwierigere Aufgabe ist es jedoch, potenzielle Kundinnen und Kunden zu finden und zu überzeugen. Hier spielen beispielsweise die Positionierung von Marke und Modellen, Preisniveau und Qualitätsversprechen, Platzangebot und Fahrgeräusch oder auch das Bedienkonzept des Fahrzeuges eine Rolle. Von außen ist es oft nicht einfach zu verstehen, wie Kundeninnen und Kunden auf einem bislang nicht bedienten Markt „ticken“, welche Erwartungen und Anforderungen sie haben und welcher Stellenwert den verschiedenen Faktoren zugemessen wird.
Erfahrener Partner
Hier bietet sich die Zusammenarbeit mit einem Partner vor Ort an, der mit seinen Skills und Erfahrungen diese Lücken füllen kann. Ein Beispiel ist die EDAG Group, die sowohl in Deutschland als auch in vielen europäischen Ländern zahlreiche Niederlassungen betreibt und so jeweils Ansprechpartner vor Ort bieten kann, egal in welchem EU-Staat ein Anbieter den ersten Schritt auf den Gemeinschaftsmarkt wagt. Die Niederlassungen sind eng vernetzt und arbeiten standortübergreifend zusammen. So können sie auf die jeweils benötigten Kompetenzen und Erfahrungen im gesamten Unternehmen zurückgreifen.
Der Automotive-Spezialist hat bereits umfangreiche Erfahrungen bei der Begleitung von europäischen OEMs beim Markteintritt in den USA, in China und anderen asiatischen Märkten. EDAG kann daher auf bewährte Prozesse zurückgreifen, die auch in die andere Richtung funktionieren und den kompletten Bedarf abdecken. Darüber hinaus sind die Kenntnisse nicht auf den europäischen Markt beschränkt. Bei der Vorbereitung und Begleitung von Homologation bzw. Zertifizierung können die EDAG-Spezialisten bei Bedarf eine globale Zulassung mit berücksichtigen.
Zu den grundlegenden Services der EDAG Group zur Vorbereitung des Marktzutritts zählen unter anderem folgende Punkte:
- Zielwertdefinition aus Fahrzeugebene bis hin zur Komponentenebene;
- Marktpositionierung des Produktes und Definieren von Wettbewerbsfahrzeugen, die dem Zielabgleich dienen, mit entsprechendem Benchmarking;
- Zuordnen von Zielwerten für das Gesamtfahrzeug nach relevanten Attributen;
- Festlegen der erforderlichen Anforderungen, um globalen Marktzugang zu erlangen;
- Erstellen der Lastenhefte (Vehicle Technical Specification, VTS) sowie der benötigten Spezifikationen für die Validierung;
- Festlegen und bewerten der lokalen Eigenschaften und Funktionen anhand europäischer Standards aus Perspektive der Endkunden.
Vor und nach der Marktzulassung
Nach der Zieldefinition geht es an die Umsetzung. Das kann die Lokalisierung eines vorhandenen Fahrzeugs bedeuten, um ein Derivat für den EU-Markt zu erstellen, oder die Entwicklung eines kompletten Neufahrzeugs für die europäische Käuferschaft. In dem Fall wird zunächst ein erster Prototyp erstellt, anhand dessen eine erste Strukturabsicherung erfolgt. Dann folgt ein neuer Prototyp mit höherem Reifegrad, sprich: verbesserter Produktqualität und höherer Ausfallsicherheit, bis hin zum Vorserien-Fahrzeug. Dabei achten die Spezialisten der Gesamtfahrzeugabsicherung darauf, dass das Ergebnis den ursprünglich definierten Zielen entspricht, ebenso auf die wirtschaftliche Effizienz.
Neben der Abteilung Gesamtfahrzeugabsicherung bietet EDAG noch weitere Kompetenzen, die für einen Hersteller beim Markteintritt in der EU relevant sind. So kann der Automobil-Spezialist beim Aufbau eines Werkstattnetzes bzw. einer Auswahl geeigneter Servicepartner unterstützen, etwa mit Schulungen, der Einrichtung einer tragfähigen IT und der Organisation der Ersatzteil-Logistik, ebenso bei Konzeption und Einrichtung weiterer After-Sales-Funktionen.
Steht bei Ihnen auch ein Lokalisierungsprojekt an? Möchten Sie mehr Details erfahren, wie dies effizient und schnell abgewickelt wird? Dann fragen Sie unsere Experten: Fabian Epple, Sales Manager Fahrzeugintegration, und Torsten Schmelz, Abteilungsleiter Vehicle Validation bei EDAG Engineering. Oder laden Sie gleich hier unser Whitepaper „Der EU-Markt lockt neue (e)Fahrzeughersteller“ herunter, das aufzeigt, wie Sie den Eintritt auf den europäischen Fahrzeugmarkt erfolgreich meistern.